München, Dezember 2022
Die Überquerung von Ampelkreuzungen durch ein Einsatzfahrzeug (z.B. Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst) stellt ein nicht unerhebliches Unfall-Risiko dar. Um dieses Risiko zu minimieren, können Ampeln so ausgestattet werden, dass Einsatzfahrzeuge bei der Annäherung automatisch grün bekommen. Im TEMPUS-Testfeld wird diese Funktion momentan an zwei Anlagen im Bereich Unterschleißheim getestet.
Die Ampel muss zunächst mit einem Empfangsgerät („Road-Side-Unit“, kurz RSU) ausgestattet und entsprechend konfiguriert werden.
Abbildung 1: Ampel mit Road-Side-Unit
Eine Sendeeinheit im Fahrzeug („Onboard Unit“, kurz OBU) kann dann mit der Ampel kommunizieren und eine Grün-Schaltung anfordern. Die RSU an der Ampel bestätigt diese Anforderung an die OBU. Das Ampel-Steuergerät schaltet die Ampel dann sobald wie technisch möglich auf Grün und gleichzeitig werden alle anderen Verkehrsströme – inklusive Fußgänger und Fahrradfahrer – gesperrt, sprich diese erhalten „Rot“.
Abbildung 2: Mobile Onboard Unit im Einsatzfahrzeug
Diese Technik erlaubt es dem Fahrer oder der Fahrerin des Einsatzfahrzeugs, den Knotenpunkt entspannt zu befahren. Das Risiko eines Unfalls wird stark reduziert, da alle anderen Verkehrsströme gesperrt sind. Zudem werden Gehörlose, welche das Martinshorn des Einsatzfahrzeuges nicht wahrnehmen können, durch das rote Ampelsignal davon abgehalten, die Kreuzung zu betreten.
Das Einsatzfahrzeug wird in der Testphase durch ein gewöhnliches Fahrzeug nachgestellt, in das eine mobile OBU eingebaut ist. Das System wurde aber auch schon erfolgreich mit echten Polizeifahrzeugen getestet.
Abbildung 3: Einsatzfahrzeug während einer Testfahrt bei der Überquerung einer Ampelkreuzung
(Artikel/Bilder LBD)